Magenkrebs

Magenkrebs
Ma|gen|krebs, der:
Krebs (4 a) im Bereich des Magens.

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Magenkrebs,
 
Magenkarzinom, von der Magenschleimhaut ausgehender bösartiger Tumor (Adenokarzinom). Pathologisch-anatomisch wird das auf Magenschleimhaut und angrenzende Schichten (Mukosa und Submukosa) begrenzte, prognostisch günstige Frühkarzinom (in Europa etwa 4-7 % aller Fälle) und das in die tieferen Magenwandschichten eindringende fortgeschrittene Magenkarzinom unterschieden. Der Magenkrebs tritt häufig im unteren Magenteil und am Magenausgang (Antrum-Pylorus-Bereich) auf, seltener am Mageneingang (Kardiakarzinom) oder in der mittleren Magenhöhle (Korpus).
 
Die Ursachen des Magenkrebs sind unbekannt; ernährungsbedingte Einflüsse (Salz, Nitrate, Nitrosamine) konnten nicht bewiesen werden. Ein erhöhtes Riskio besteht bei familiärer Häufung, perniziöser Anämie, schwerer atrophischer Magenschleimhautentzündung, adenomatösen Magenpolypen und nach Magenresektion (Billroth II). Der Magenkrebs tritt mit zunehmender Häufung jenseits des 45. Lebensjahres auf.
 
Die Symptome sind relativ unspezifisch und bestehen beim Frühkarzinom v. a. in Schmerzen in der Magengrube, beim fortgeschrittenen Karzinom in einer Gewichtsabnahme; daneben kommt es zu Übelkeit und Erbrechen (teils blutig), Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Kräfteverfall, beim Kardiakarzinom zu Schluckbeschwerden, beim Pyloruskarzinom zu Magenentleerungsstörungen. Das fortgeschrittene Karzinom kann auf benachbarte Regionen (z. B. Speiseröhre) übergreifen; durch Metastasenbildung kommt es zum Befall von Leber, Lunge, Gehirn, Skelett, auch von Bauchfell und Eierstöcken (Krukenberg-Tumor).
 
Die Diagnose wird durch Gastroskopie und -biopsie, Röntgenkontrastuntersuchung, zusätzlich auch durch Ultraschalluntersuchung und Computertomographie gestellt.
 
Die Behandlung besteht überwiegend in einer vollständigen operativen Entfernung des Magens (Gastrektomie) sowie der dazugehörigen Lymphabflussgebiete. Bei fortgeschrittenem Magenkrebs mit Fernmetastasen wird eine (palliative) Therapie mit zytostatischen Mitteln durchgeführt, bei Behinderung der Magenpassage operativ ein Tubus implantiert oder eine äußere Ernährungsfistel (Gastrostomie) angelegt. Die Fünfjahresüberlebensrate beträgt nach radikaler chirurgischer Entfernung beim Frühkarzinom 70-90 %, beim fortgeschrittenen Magenkarzinom je nach Stadium 10-30 %.
 
Der Magenkrebs war in den westlichen Ländern in den 1920er-Jahren die häufigste krebsbedingte Todesursache und ging seitdem kontinuierlich zurück; er steht heute in Deutschland hinsichtlich der Häufigkeit der Krebsarten bei Frauen an vierter und bei Männern an fünfter Stelle.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Magen: Erkrankungen
 

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Ma|gen|krebs, der: Krebs (3 a) im Bereich des Magens.

Universal-Lexikon. 2012.

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